Montag, 30. August 2010

Weekend Report I

Ich sitze gerade wieder an meiner Arbeit - bin mit meiner Wochenaufgabe aber bereits fertig, so dass sich meine Betreuerin "Loide" freut und sie wahrscheinlich sowieso gleich nach Hause geht, weil es ihr nicht gut geht. Naja, schmeiss ich halt den Laden allein - wenn mich die Leute nicht verstehen oder ich deren Oshiwambo (Sprache der Einheimischen) nicht, dann mussen sie morgen wieder vorbeischauen:-)

Ansonsten ist in unserer Gegend gerade ziemlich viel los. Zwischen unseren beiden Arbeitsorten (Oshakati und Ongwediva) befindet sich ein Vergnugungspark, in dem derzeit auch ein grosser Trade Fair Markt ist, auf dem verschiedene Lander Afrikas ihre Innovationen und Produkte vorstellen und verkaufen (= Messe). Ich war selber vorhin mit Loide dort, um Klienten zu treffen. Daraus wurde jedoch nichts, da sich der Premierminister angekundigt hat und der redet anscheinend mehrere Stunden. Aber ihr glaubt nicht wie die Leute herstromen und sich die langen Reden antun wollen. Es verirrt sich anscheinend nur selten ein hoherer Politiker hierher:-))
Dies erklart aber die vielen Militarfahrzeuge auf dem gestrigen Heimweg vom Etosha. Dort war es fantastisch und man wurde wieder an das unendlich weite, schone und tierreiche Namibia erinnert. Samstag beobachten wir eine Elefantenherde (40 Stuck) beim Baden am Wasserloch. Als sich ein halbstarker jedoch daran machte die Distanz zwischen einem (anderen) beobachtenden Fahrzeug von geschatzten 15m auf 3m zu verkleinern, traten dann doch einige Fahrzeuge den Ruckzug an (inklusive unserem). Obwohl unserer "Elefantenrollschuh" (=VW Polo) wahrscheinlich fur einen schweigenden Artgenossen gehalten wird. Ein weiteres Highlight folgte am Wasserloch des Camps. Den trinkenden Lowen hatten wir leider verpasst, dafur kamen im dunkeln 10 Nashorner! Nashorner gehoren zu den Big Five und sind ausserst selten. Ich hatte 2008 schon Gluck eines zu sehen, aber 10...
Hinzu gesellten sich Elefanten und Fuchse. Das Ganze genossen wir unter Beleuchtung in sicherer Entfernung von 25m bei einem kuhlen Windhoek-Lager bzw. einer Coke. Auch am Sonntag gab es einiges zu sehen. Lowen und Leoparden haben wir uns aber fur den nachsten Besuch aufgehoben, sonst wird es ja langweilig;-)

Wieder in unserem Krankenhaus angekommen erfuhren wir von den anderen Deutschen, dass eigentlich zu unserer Wohnung auch ein Kuhlschrank und ein Herd gehort. Wir dachten aber schon jetzt, dass es uns gut getroffen hat. Aber gut, es geht immer besser. Kann man nur hoffen, dass es nicht allzu lange dauert, bis mal einer der Verantwortlichen den Schlussel dafur rausruckt.

Dunkel ist es hier bereits spatestens 18:30 Uhr und 21 Uhr fangt der erste von uns drein an "rumzuningeln", dass er ins Bett will. Dann wird noch einmal auf Muckenfang gegangen und genau geschaut, ob sie ihr Hinterteil in die Hohe reckt (Malaria-infiziert) oder nicht. Bisher haben wir aber keine gefunden und auch die anderen deutschen sagten, dass sie noch keine entdeckt haben. Ware aber auch egal, denn wir haben ja unsere impregmierten Moskitonetze unter denen wir schlafen, unter dem ich unerwarteter Weise doch ganz gut schlafen kann. Vor allem seitdem Julia auch nicht mehr den ganzen Block durch husten wachhalt.

Falls ihr denkt, dass wir euch bereits alles erzahlt haben, liegt ihr falsch. Ich glaube, wir konnten schon jetzt einen Roman fullen. Es sind so viele Eindrucke die wir jeden Tag aufs neue einfangen. Das Land ist gepragt durch Gegensatze, die man nicht erwartet. Es wird schwer werden auch nur einige davon realitatsnah auf Bildern zu zeigen. Im weiteren Tagesverlauf werde ich noch ein paar Bilder hochladen (spatestens morgen).

Jetzt ist erstmal Tea Time:-)

Liebe Grusse


@ alle: wer einen Kommentar erstellen will, einfach auf die Uberschrift klicken und ganz am Ende etwas schreiben und auf "erstellen" klicken  (danke fur die bisherigen)

@ Mutti: schreib mal per Mail naheres zu Wolfgang
@ Vati: solltest du zu einem Projekt mal nicht in China, Mexiko oder der Antarktis sein, sondern im sudlichen Afrika, sag bescheid, damit ich vorher ein Windhoek-Lager kuhl stelle
@ Detlef & Petra: Julia wird euch heute versuchen telefonisch zu erreichen; wir hoffen, dass ihr gut mit unserem Problemkind zurechtkommt und er euch nicht allzu stark zu schaffen macht
@ Lars & Susi: schon einmal damit abfinden, dass nur eines von beiden geht: Okavango oder Etosha. Die Entfernungen sind einfach zu riesig und und die Zeit zu wenig.
@ Christian: du sagst bescheid, ob du bald wieder ein Student bist!

4 Kommentare:

  1. Hello dierbares,

    es scheint euch richtig gut zu gehen! Das freut mich echt.
    Und Erik, wenn ich nicht zu blöde bin, die restlichen Unterlagen einzureichen um den Studienplatz auch anzunehmen (mir wurde postalisch mitgeteilt, dass ich zugelassen bin), werde ich am 01.10. wieder Student sein! Juhu, ich freu mich!

    Du scheinst mit deiner Arbeit dich nicht wirklich tot zu machen, dafür kannst du ja die Damen nach ihrem Dienst immer mit einem leckeren Essen verwöhnen.

    Liebe Grüße auch an Julia und Undine.

    Bis später, Christian

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  2. Ihr Lieben,

    eure Berichte sind ja fast ein spannender Roman. Es ist großartig, was ihr erlebt!
    Erik, du meinst sicherlich eine Mail über euren Block hier, denn deine Mailadresse funktioniert ja vorrübergehend nicht.
    Wolfgangs Erkrankung ist bösartig, er bekommt jetzt Chemo, da wisst ihr nun, wie es weitergeht. Er ist allerdings sehr zuversichtlich, dass er es schafft. Doch deine doctors werden dich aufklären können. Um Oma muss ich mich nun etwas mehr kümmern, sie ahnt sicherlich, was auf sie zukommt.Ich lese den beiden immer eure Berichte vor. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie sie mitfühlen können, sozusagen als Afrikafans!
    Lustig ist schon, dass man nun auch etwas über eure Freunde erfährt. Christian, wohin wird dich dein Studium treiben?
    Pass auf deine zwei Frauen gut auf und nutze du jede Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen. Damit ihr entspannt und gesund euren Urlaub antreten könnt.
    Seid alle miteinander ganz lieb umarmt
    von Frauke und deiner Mutti

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  3. Hallo Frau Heyden, hallo ihr Weltenbummler,

    ich werde ab Oktober nochmal ein Jahr an der HTW in Dresden studieren und meinen Master im gleichen Studiengang versuchen zu erwerben. Parallel dazu werde ich als stud. Hilfskraft weiterhin an meiner aktuellen Arbeitsstätte bleiben. Am Freitag bekam ich die Studienplatzzusage, nun sind noch einige Dokumente zu erbringen, damit ich immatrikuliert werde.

    Ich hoffe, bei euch ist das Wetter um Wellenlängen besser als bei uns. Der August, der nun heute endet, ist der regenreichste seit 130 Jahren. Mir persönlich ist er auch noch zu kalt. Und wenn ich so zum Fenster von Arbeit rausschaue, wirkt es momentan schon ein wenig trostlos. Da die Arbeit für heute aber bald geschafft ist und ich noch eine Menge überstunden abbauen muss, passt das schon.

    Liebe Grüße
    Christian

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  4. Na dann herzlichen Gluckwunsch!!! Jetzt kannst du endlich mal einen Uniabschluss machen und wirst als studentische Hilfskraft genauso entlohnt wie ich:-)) Super!! Auch von deiner und meiner Tanzpartnerin alles Gute;)

    Zu den geographischen Details wie Wetter und Co gibt es demnachst einen Artikel. Aber nur so viel: tagsuber warm und trocken, nachts sehr frisch, keine einzige Wolke seit einer Woche

    Viel Elefantenpower an alle!!
    Wolfgang soll durchhalten!

    LG
    Erik


    @Petra: kannst du mal bitte schauen, welche Hausnummer Blanca hat (letztes bewohntes Haus = vorletztes Haus insgesamt auf der Chemnitzer Strasse schrag ggu. ARGE) - Danke!

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